FEAR
USA 1996. Produktion: Imagine Entertainment.
Produzenten: Brian Grazer, Ric Kidney. Regie: James Foley. Buch:
Christopher Crowe. Kamera: Thomas Kloss. Schnitt: David Brenner. Musik:
Carter Burwell. Darsteller: Mark Wahlberg (David McCall), Reese
Witherspoon (Nicole Walker), William Petersen (Steve Walker), Amy
Brenneman (Laura Walker), Alyssa Milano (Margo), Christopher Gray
(Toby). 95 Min. Verleih: UIP.
Vielleicht neigen Eltern von
Natur aus zu Überreaktionen, wenn ihre Kinder flügge werden,
und wahrscheinlich wächst das Maß der Beunruhigung, je
anonymer und fremder die Umwelt wahrgenommen wird. Das Konzept
umfassender Sicherheit aber, mit dem das Bürgertum historisch wie
psychologisch auf die Zumutungen seiner eigenen Existenzbedingung, der
Freiheit, reagierte, war stets eine zwiespältige Angelegenheit:
nicht selten schuf es die Bedrohung erst, die es eigentlich bannen
wollte. Um seine vierköpfige Familie nicht mehr dem Risiko der
Großstadt auszusetzen, hat Steve Walker auf einer abgelegenen
Landzunge eine kleine Trutzburg erbaut, eine elegante, elektronisch
überwachte Villa, Lebens- und Arbeitsraum in einem: Seine
Geschäfte erledigt der vielbeschäftigte Architekt
größtenteils via Telekommunikation, nur die 17jährige
Nicole, Tochter aus erster Ehe, muß täglich mit dem Auto
nach Seattle zur Schule. Von dort her stammen die Irritationen, auf die
das Familienoberhaupt mit wachsender Autorität reagiert, was
Nicole bald seiner Fürsorge entgleiten läßt: David, ein
undurchsichtiger junger Mann, der zwar ein wenig finster wirkt, beim
Antrittsbesuch aber mühelos Stiefmutter Laura um den Finger
wickelt und selbst vom Haushund Kaiser umwedelt wird. Doch hinter
Davids männlichem Charme und seiner lässigen
Souveränität verbergen sich seelische Abgründe: Wunden
und Narben eines Waisenkindes, das in Heimen groß wurde, rasende
Eifersucht, blinder Jähzorn und ein sinistrer Wille zu herrschen.
Nach dem ersten Aufflackern dieser dunklen Seite, als David
besinnungslos auf einen Schulfreund Nicoles einprügelt und diesen
halbtot schlägt, wendet sich das Mädchen entsetzt ab,
läßt sich später dann aber doch wieder auf sein Werben
ein: David kann ihr selbst beigebrachte Wunden als Folge einer
Auseinandersetzung glaubhaft machen, in der Steve ihm allerdings nur
verbal jeden Umgang mit seiner Tochter verbot. Diese Konfrontation der
beiden unterschiedlichen Männer war allerdings erst der Auftakt
eines gnadenlosen Zweikampfes, in dessen Verlauf Steve bald erkennen
muß, daß er nicht nur um seine Tochter, sondern um seine
ganze Familie kämpft und es mit einem unberechenbaren
Gegenüber zu tun hat.
Eine 17jährige
Schülerin aus Seattle verliebt sich in einen undurchsichtigen
jungen Mann. Als ihr Vater ihm den Umgang mit seiner Tochter verbietet,
kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen, in deren Verlauf er sich als
unberechenbarer Psychopath erweist, der die ganze Familie terrorisiert.
Kühl kalkulierter Thriller, der die Pubertätsnöte des
Mädchens in die Mitte rückt, sich aber bedenkenlos der
Perspektive der Elterngeneration verschreibt.
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