Coming Apart
Coming Apart
Schwarz-weiß. USA 1969
Produktion: Kalaidoscope
Produzenten: Andrew Kuehn, Israel Davis
Regie und Buch: Milton Moses Ginsberg
Kamera: Jack Jaeger
Musik: Jefferson Airplane
Schnitt: Lawrence Tetenbaum
Darsteller: Rip Torn (Glassman), Sally Kirkland (Jo Ann), Viveca Lindfors (Monica), Lois Markle (Elaine), Lynn Swann (Anita)
Länge: 111 Min.
Verleih: as1edition (O.m.d.U.)
Ein mehr als 30
Jahre nach seiner Entstehung wiederentdecktes filmisches Dokument, das
die Versuche eines New Yorker Psychotherapeuten beschreibt, inmitten
einer in Auflösung befindlichen Umwelt die eigene Existenz mittels
einer versteckten Kamera zu fixieren. Entstanden im Schlüsseljahr 1969,
als sich die Popkultur endgültig ihres utopischen Potenzials beraubt
sah, erzählt der Film stellvertretend von der Orientierungslosigkeit
einer ganzen Gesellschaft. Psychoanalyse dient als Religionsersatz,
doch niemand therapiert den Therapeuten. Seinerzeit wurde der Film
wegen seiner fast unangenehm wirkenden, analytischen Kälte mit Ignoranz
gestraft, heute besticht er durch seine zeitgeistliche Kompaktheit und
die weit darüber hinaus weisende, visionäre Kraft. Ein
kulturhistorisches Bindeglied zwischen Jean-Luc Godard und Andy Warhol
bzw. Jack Smith. - Sehenswert.
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