Abendland
Deutschland 1999
Produktion: Mediopolis Berlin/Filmes de Tejo Lisboa/WDR
Produzent: Alexander Ris
Regie und Buch: Fred Kelemen
Kamera: Fred Kelemen
Musik: Rainer Kirchmann
Schnitt: Fred Kelemen
Darsteller: Wolfgang Michael (Anton), Verena Jasch (Leni), Urs Remond (Paul), Isa Hochgerner (Nina), Adolfo Assor (Glockengießer), Thomas Baumann (Mann mit Hund), Gerry Jochum
Länge: 140 Min.
Verleih: Pegasos
Szenische Folgen aus einer
apokalyptischen Welt, in der jede Auflehnung gegen das allumfassende
Vorteilsdenken umgehend bestraft wird. Anton, der gestrauchelte Held
des Films, läßt sich wider besseren Wissens zu einem völlig
unpragmatischen Verhalten überreden und gerät dadurch noch tiefer in
den babylonischen Sumpf. Zuletzt scheitert er zwar, doch sein Weg durch
die Abgründe setzt kathartische Energien frei und hebt ihn auf eine
höhere Bewußtseinsebene. Der dritte Langfilm von Fred Kelemen
orientiert sich deutlich an seinen Vorbildern Bela Tarr und Andrej
Tarkowski, vermag aber im Gegensatz zu diesen nicht zu vollendeter
Geschlossenheit seiner äußeren wie inneren Gestalt zu finden. Dennoch
erweist sich der Regisseur/Kameramann einmal mehr als einer der ganz
wenigen visionär denkenden Filmemacher Deutschlands, deren Stimme man
unbedingt Gehör verschaffen sollte.
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