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Kuppeltorte
 
Ist aufwendig und verlangt etwas Geduld, die aber auch belohnt wird!
 
Ein wahrer Schlankmacher!  Sahne, Zucker und Schokolade vereinen sich
mit Haselüssen zu einem wahrhaft mächtigen Berg: ein Stück deckt etwa
den Kalorienbedarf einer fünfköpfigen Familie ...
 
Daher sei an dieser Stelle angemerkt, dass sich die Torte nicht so
recht für die Kleinfamilie oder den Single-Haushalt eignet.  Ich
selbst wage sie nur herzustellen, wenn meine vielköpfige Großfamilie
bewirtet werden soll.
 
Die Herstellung verlangt etwas Geduld.  In einem ersten Arbeitsschritt
wird ein Biskuitboden auf dem Blech gebacken, der nach dem Abkühlen in
dreieckige Tortenstücke geschnitten wird.  Damit legt man dann eine
runde Edelstahlschüssel aus - das ist die Phase, zu der man Geduld
haben muss.  Aber immerhin läßt sich die Torte gut vorbereiten: den
Biskuitteig backt man am besten am Vortag, das "Montieren" der
Komponenten ist dann nicht gar so aufwendig.
 
Da die Torte vor dem Servieren mindestes 6 Stunden kühl stehen muss,
hat man direkt vor dem Servieren keinen Stress.  Ist die Torte durch
das Kühlen fest geworden, stürtzt man sie auf eine Tortenplatte und
überzieht sie anschliessend mit der Zartbitter-Schokoladenglasur.
 
Zutaten für den Biskuitboden: (für 12 Stücke)
 
	
	5 Eier 
	120 g Puderzucker 
	1 Stück Vanilleschote (oder 1 Päckchen Vanillezucker) 
	50 g Speisestärke 
	50 g Mehl
	 
	
	Pergamentpapier 
	Butter zum Einfetten des Pergamentpapiers
	 
 
Für die Füllung:
	
	Pergamentpapier 
	Butter zum Einfetten des Pergamentpapiers 
	1 halbkugelförmige Metallschale
		(ruhig mit einem flachen Boden von ca. 6 - 8 cm Durchmesser)
	 
	
	... für die helle Sahnefüllung: 
	400 ml Schlagsahne 
	50 g Zartbitter-Schokolade (gerieben) 
	50 g Amaretti (knusprige Mandelkekse)
		oder ersatzweise Baiser 
	50 g gehackte Mandeln (angeröstet) 
	50 g gemahlene Mandeln 
	2 cl Amaretto
	 
	
	... die dunkle Sahnefüllung: 
	1 kleine Tasse Espresso oder starker Kaffee 
	200 g Zartbitter-Schokolade (2 Tafeln)  
	2 cl Weinbrand
	400 ml Schlagsahne 
	etwas ausgekratzte Vanilleschote 
	50 g geriebene Haselnüsse 
	 
 
und für's Auge:
	
	100 g zartbittere Schokoladenglasur
	 
 
 
 
Zubereitungszeit: 2 Stunden (plus 6 Stunden Kühlen)
 
    Wir fangen mit dem Biskuitboden an (siehe auch Tipps im Grundrezept 
    Biskuitteig):
     
    Ein Backblech mit Pergamentpapier belegen.  Das Papier mit Butter
    einfetten.  Den Backofen auf 175°C vorheizen. 
    Die 5 Eier auftrennen in Eiweiß und Eigelb.  Das Eiweiß zu steifem
    Schnee schlagen. 
    Das Eigelb mit 120 g Puderzucker und der ausgekratzten
    Vanilleschote schön schaumig schlagen.  Unter Einsatz eines
    elektrischen Handrührgerätes, auch Mixer genannt, setze ich dafür
    gute 5 Minuten an!  Je länger, desto besser.
     
    
    Dann das Eiweiß sehr vorsichtig mit einem Schneebesen unter die
    Eigelbmasse ziehen.  50 g Speisestärke und 50 g Mehl einrieseln
    lassen und mit dem Schneebesen sanft untermischen.
     
    
    Die Masse dann auf das Backblech gießen, glatt verstreichen und im
    vorgeheizten Backofen 15 Minuten lang backen.  Im Ofen leicht
    abkühlen lassen, auf ein Brett stürzen und das Pergamentpapier
    abziehen. 
    Vor dem Weiterverarbeiten muss der Biskuitboden erst ganz auskühlen.
     
 
    Nun kommt der Teil, für den man sich Zeit und Ruhe nehmen muss:
    man fette das Pergamentpapier mit geschmolzener Butter ein und
    schneide es in etwa 6 cm breite Streifen.  Mit diesen Streifen
    legt man die runde, tiefe Metallschale aus.  Weil mir die
    Papierstreifen gern wegrutschen, befestige ich sie mit Klebefilm
    aneinander, dann kann man die Schale einfacher mit dem Teig
    auslegen.
     
    Aus dem Biskuitboden steche man zuerst einen kleinen Kreis in der
    Größe des Schüsselbodens aus - bei meiner Schüssel paßt ein
    ehemaliges Senfglas ("Senfkristall") ganz genau.  Den Kreis lege
    man in die Schüssel.  Den restlichen Biskuit schneide man in spitz
    zulaufende Streifen, damit die Rundung gut ausgefüllt wird.  Beim
    Auslegen muß man darauf achten, dass die Biskuitstreifen sehr
    dicht aneinanderliegen, damit auf der Außenseite, die an der
    Schüssel liegt, keine Ritzen entstehen.
     
    Ist die Schüssel mit Teig ausgelegt, bleiben Teigreste übrig.
    Diese sollten nicht vernascht werden, da sie für den Deckel -
    später nach dem Umstürzen ist das der Boden der Torte -
    benötigt werden.
     
 
    Das Schlimmste ist geschafft, jetzt kommt die Kür: wir beginnen
    nun mit der hellen Sahnefüllung.  
    In einer kleinen Pfanne röste man 50 g gehackte Mandeln zart
    goldbraun an und lasse sie dann abkühlen.  Dann schlage man 400 ml
    Sahne sehr steif und mische 50 g geriebene Zartbitter-Schokolade
    unter.  Auf einem Schneidbrett zerschneide man 50 g Amaretti (oder
    Baiser) mit einem Messer in grobe Krümel - etwa Viertel-Amaretti.
    Die Amaretti-Krümel mische man mit der Sahne, gebe die nun
    abgekühlten Mandelsplitter und 50 g gemahlene Mandeln dazu.  2 cl
    Amaretto runden den Geschmack ab.
     
    Die helle Sahnefüllung wird nun auf den Biskuitbelag in der
    Schüssel gestrichen, so dass sie den Teig überall etwa 2 - 3 cm
    dick bedeckt.  In der Mitte der Torte soll dabei ein hlabrundes
    "Loch" bestehen bleiben - dieses wird später von der dunklen
    Füllung ausgefüllt werden.
     
 
    Damit das Elend ein Ende nimmt, schreiten wir nun zur Zubereitung
    der dunklen Füllung, die einer leichten Form der
    Mousse
    au chocolat ähnelt.
     
    Nachdem man die Tasse Espresso gekocht hat, gieße man sie in einen
    Topf.  Die beiden Tafeln Zartbitter-Schokolade breche man in
    Stückchen und gebe sie in den Topf.  Das ganze runde man mit einem
    Schnapsglas (2 cl) Weinbrand ab (Anmerkung der Verfasserin: in
    den Topf, nicht in den Koch!) und schmelze die Schokolade bei
    schwacher Hitze unter regelmässigem Rühren.  Sobald die Masse im
    Topf cremig und glatt ist, nehme man sie vom Herd und lasse sie
    leicht abkühlen.
     
    In einem Mixerbecher schlage man 400 ml Schlagsahne steif.  Man
    kratze ein kleines Stück Vanilleschote aus und gebe das
    Vanillemark in die Sahne.  Unter die Sahne mische man nun 
    eßlöffelweise die Schokoladenmasse - da die Schokoladenmasse
    erwärmt ist, wird die Sahne sonst flüssig!  Abschließend rühre
    man die Haselnüsse unter.
     
    Sicherheitshalber probiert man die Masse.  Ich selbst mag es gern
    herb, Zuckermäuler werden vielleicht das Verlangen verspüren, noch
    etwas Zucker unterzurühren - hier entscheidet nur der eigene
    Geschmack.
     
    
    Die dunkle Sahnefüllung wird nun auf die helle Sahnefüllung in das
    "Loch" gefüllt und glatt gestrichen.
     
 
    Den Abschluß bildet nun ein Mosaik, das man aus den Biskuitresten
    zusammenpuzzelt: Damit die Torte einen Boden hat, schneidet man
    den restlichen Biskuit so zurecht, dass die Schüssel ganz mit
    einer Biskuitschicht bedeckt ist.
     
    Die Schüssel wird nun abgedeckt in den Kühlschrank oder einen
    anderen kalten Ort verbannt und verbleibt nun mindestens 6 Stunden
    im Exil.
     
 
    (6 Stunden später) 
    Es kommt der spannende Moment des Umsturzes:  die Schüssel wird
    aus dem Exil herausgeholt und auf eine Tortenplatte gestürtzt.
    Man hebe die Schüssel ab und entferne das Pergamentpapier.
     
    Im Wasserbad schmelze man 100 g zartbittere Schokoladenglasur bis
    sie schön glatt ist und verstreiche sie mit einem Pinsel
    gleichmässig auf der Kuppeltorte.
     
    
    Und "schon" ist das Meisterwerk fertig ;-)
     
 
 
Ich habe es bisher noch nicht geschafft, die exakte Menge Sahnefüllung
abzumessen: bisher ist immer etwas dunkle Sahnefüllung übrig
geblieben.  Wer mag, kann sie einfach wegschlabbern, ich habe aber
eine andere Lösung gefunden: ich gieße die Überbleibsel in eine
Glasschale.  Nach ein paar Stunden habe ich dann gleich noch eine
(kleine) Portion Mousse au chocolat.
 
 
© 1999, Christine Müller
 
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