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Mousse-au-chocolat-Torte
auch bekannt als Lenin-Torte oder Schoko-Sahne-Torte
Köstlich, aber nicht kalorienarm, dafür die Droge für
Schokoladen-Süchtige, werden doch immerhin ganze drei Tafeln Schokolade
verarbeitet! Die Torte besteht aus einem
Haselnuß-Schoko-Biskuitboden, der mit einer
Mousse-au-cocolat-ähnlichen Masse bestrichen wird.
Da der Biskuitboden nicht in Schichten horizontal aufgeschnitten wird,
gelingt die Torte, sobald der Biskuit gelungen ist. Einige Tips zum Backen
eines Biskuitteiges findet man im
Grundrezept. Auf
den Boden wird in einem zweiten Arbeitsgang einfach die Schokoladenmasse
aufgespachtelt.
Zutaten: (für 1 Springform)
6 Eier (sie werden getrennt!)
100 g Zucker
100 g gemahlene Haselnüsse
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Tafel Vollmilchschokolade
Handrührgerät und Schneebesen
Schokoladenmasse:
1/2 l Schlagsahne
2 Tafeln Zartbitterschokolade
Zubereitungszeit: 30 Minuten (plus 45 Minuten Backzeit)
Biskuitboden: Das "komplizierte" an diesem Kuchen ist nur der Boden. Wenn man ein paar einfache
Ratschläge
beherzigt, steht einem
fluffig-locker-leckerem Boden nichts im Wege. Außer, man nimmt
den Boden mit auf eine Radtour und zerdrückt ihn beim Transport,
wie es mir Trottel neulich passiert ist ...!
Der Biskuitboden sollte schon einen Tag vor Fertigstellung der Torte
gebacken werden, sonst ist er zu bröselig und locker.
Zunächst trenne man die Eier. Die 6 Eiweiße gebe man in eine
ausreichend große, gesäuberte Mixerschüssel,
die auch den geschlagenen Eischnee aufnehmen kann. Es darf kein Fett an
den Schüsselwänden sein, da sonst der Eischnee nicht steif
wird. Die Eigelbe gebe man in eine etwa ebenso große
Mixerschüssel.
Zu den 6 Eigelben gesellen sich nun die 100g Zucker. Beides wird nun
schön lange mit dem Handrührgerät geschlagen. Nach
einiger Zeit wird die Farbe der Masse durch das Rühren von gelb zu
eierschalenfarben wechseln und aus anfangs großen Blasen werden
feine Bläschen. Bei diesem Arbeitsgang gilt: je länger man
schlägt, desto besser ist das für den Teig. Als Anhaltspunkt:
Ich lasse den Mixer etwa 5 Minuten rattern!
Hat die Masse eine zufriedenstellende Konsistenz und Farbe, vermische
man den Teelöffel Backpulver und die Prise Salz mit den 100g
Haselnüssen. Dann rühre man nach und nach löffelweise
die Haselnüsse mit dem Mixer unter.
Es ist nun Zeit, den Ofen auf 180°C vorzuheizen. Ich nehme bei
Biskuit ausnahmsweise keine Heißluft. Da mein Ofen sowohl
herkömmlich mit Ober- Unterhitze wie auch mit Heißluft
betrieben werden kann, ist das kein Problem. Wer nur einen
Heißluftherd besitzt: es geht auch damit!
Die Tafel Vollmilchschokolade ist ein bißchen zu "stückig"
zum Unterrühren. Daher schmelzen wir sie ganz sanft im Wasserbad.
Ich setze dazu einen kleinen Topf mit gut zwei Finger breit Wasser auf
den Herd und bringe das Wasser zum Kochen. Die Schokolade breche ich grob
in mehrere Stücke und gebe sie in ein feuerfestes Schälchen,
das problemlos entweder ganz in den Topf gestellt oder - noch besser -
wie ein Deckel auf den Topf gesetzt werden kann, so daß die
Schokolade im Wasserdampf hängt.
Während des Schmelzens rühre ich ab und zu um. Sobald die
Masse geschmeidig ist, stelle ich das Schälchen beiseite, damit die
Schokolade etwas abkühlt, denn die Eiermasse soll schließlich
nicht gerinnen, wenn die Schokolade untergerührt wird. Dann
rühre man die etwas abgekühlte, flüssige
Vollmilchschokolade mit dem Mixer unter die Eimasse.
Jetzt kommen wir zu einem heiklen Punkt: die Schläger des
Handrührgerätes müssen gründlichst gesäubert
werden. Damit das Eiweiß beim Schlagen steif wird, darf Fett
weder in der Schüssel noch an den Schlägern haften. Also:
die Schläger mit einem Tropfen Spülmittel und heißem
Wasser abwaschen.
Es ist der Tag des Mixers: wieder dröhnt nun sein Getöse durch
die Küche, wenn die Eiweisse steif geschlagen werden. Das
Eiweiß ist richtig steif, wenn die Mixerbewegung deutlich
bleibende Spuren im Eischnee hinterläßt - ein Schnitt mit
einem Messer sollte bestehen bleiben, dann ist er steif genug.
Der riskantere Test: man stülpt die Schale auf den Kopf, wenn der
Eischnee drin bleibt, war's in Ordnung, ansonsten geht man neue Eier
kaufen ;-)
Heikler Punkt 2: der steife Eischnee muß nun mit der Eigelbmasse
vermischt werden. Die Eigelbmasse ist ein wenig kapriziös und will
sanft behandelt werden. Der Mixer kommt daher jetzt in den Schrank, auf
die Bühne tritt der klassische große Schneebesen.
Ich gebe nach und nach jeweils etwa ein Drittel des Eischnees in die
Eigelbmasse. Dann hebe ich in ruhigen, kreisförmigen Bewegungen
den Eischnee vorsichtig mit dem Schneebesen unter die Eigelbmasse - die
kleinen Bläschen im Eigelb sollen erhalten bleiben!
Der Teig soll nach dem Unetrziehen des Eischnees nicht mehr lange
rumstehen, sondern flugs in den Ofen. Man fette nun nur den Boden (!)
einer Springform mit Butter aus und fülle den Teig hinein. Der
Biskuit kann dann gut an den ungefetteten Rändern der Form
"hochgehen".
Die Form schieben wir dann auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten
Ofen und schließen die Ofentür vorsichtig, damit keine Hitze
entweicht. In den ersten 20 Minuten darf der Ofen nicht geöffnet
werden, sonst sackt der Biskuit ein! Insgesamt wird der Teig 45 Minuten
eingesperrt. Schon nach 10 Minuten sollte der Teig anfangen, höher
zu werden.
Nach Ende der Backzeit kann man die Stäbchenprobe machen. Dazu
nimmt man einen Holzstab, z. B. einen Schaschlikspieß, und piekt
in den Teig. Beim Herausziehen des Stabes sollte kein naßer Teig
an der rauhen Holzoberfläche kleben bleiben. Nach Ende der
Backzeit stelle ich den Ofen aus und lasse den Boden im Ofen erkalten.
Ein wenig wird der Boden meistens einsacken, das ist aber normal.
Schokoladenmasse: Die Garnierung mit der Schokoladenmasse mache
ich erst am nächsten Tag, der Biskuitboden läßt sich
dann besser verarbeiten.
Wie schon oben beschrieben, löse ich die Schokolade wieder im
Wasserbad auf, diesmal allerdings zwei Tafeln Zartbitterschokolade.
Auch hier lasse man die Schokolade ein wenig abkühlen.
Schleichwerbung on
Obwohl ich eingeschworene Milka- und Ritter-Sport-Esserin bin, ziehe
ich bei Zartbitterschokolade eindeutig die Firma Sprengel vor. Sie
schmeckt am zartesten bitter!
Schleichwerbung off
Nun gebe man 1/2 Schlagsahne in einen Mixbecher und schlage sie steif.
Vorsicht, nicht, daß sie zu Butter wird! Die mittlerweile nicht
mehr zu heiße Schokolade gebe ich dann teelöffelweise zu der
steifen Sahne und ziehe sie mit dem Schneebesen unter. Die Sahne hat am
Ende eine kräftig-braune Färbung. Die Masse ist im Grunde
eine leichte Form Mousse-au-chocolat, ganz Ei-frei.
Der Biskuitboden wird nun aus seinem Blechgefängnis befreit und auf
die Ziel-Tortenplatte gehoben, am besten unter Zuhilfenahme eines
Tortenretters. Dann nehme man einen Kuchenspachtel, einen Schaber oder
ein breites Messer und matsche die Schokoladenmasse zunächst dick
an den Rand des Bodens. Die restliche Masse wird auf den Boden
gehäuft. Die Optik ist eher rustikal unverschnörkelt: mit dem
Schaber zieht man kleine kreisförmige Bahnen auf dem Boden, so
daß ein derbes, aufgeworfenes Wellenmuster entsteht.
Die Torte sollte nun kühl gestellt werden. Ich teile sie in 16
Stücke, da sie doch recht mächtig ist und es mit jeder
Buttercremetorte aufnehmen kann!
© 1997, Christine Müller
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