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o   h   n   e       f   l   e   i   s   c   h

Marinierte Hühner-Spieße

mit Schinken und Honigmelone, braucht etwas Zeit

Obwohl ich eher zurückhaltend bin bei der Kombination von Obst und Fleisch, konnte mich dieses Rezept überzeugen. Es lässt sich gut vorbereiten: Das Hühnerbrustfilet kann auch schon am Abend vorher mariniert werden. Ich selbst mariniere es meist mittags, dann ist es am Abend gut durchgezogen.

Zutaten: (für 4 Personen)

ca. 12 Schaschlikspieße (aus Holz)

1 Hühnerbrustfilet (ca. 300 g)
4 El Olivenöl
2 EL Zitronensaft
frisch gemahlener Pfeffer
Salz
1 Knoblauchzehe
etwas frischen Majoran

1 Melone (Honig-, Galia- oder Cantaloupe-Melone)
100 g luftgetrockneter Schinken, hauchdünne Scheiben
1 Bund Rucola

Zubereitungszeit: 45 Minuten (plus ca. 1 Stunde zum Marinieren des Hühnerfleisches)

  1. Tipp: Schaschlikspieße aus Holz
    Schaschlikspieße aus Holz haben die unangenehme Eigenschaft, dass es beim Essen schon einmal zu dramatischen Szenen beim Herausziehen des Holzspießes kommt ... das Fleisch geht eine innige Verbindung mit dem Holzspieß ein und fliegt bei dem Versuch, beides voneinander zu trennen gern durch die Gegend.
    Das muss nicht sein! In einem aisatischen Kochbuch fand ich den überaus hilfreichen Hinweis, dass man die Holzspieße vorher eine Weile in Wasser legt. Das hilft! Die aufgespießten Fleischstücke lassen sich unfallfrei abziehen.

    Exkurs: Olivenschiffchen
    Ich lege die Holzspieße in diese überaus hübschen Olivenschiffchen ein, die mein treusorgender Mann mir schenkte und die übrigens überaus ungeeignet zum Servieren von Oliven sind. Sie fristen nun ihr Dasein als Einleggefäß für Holzspießchen. Aber als "Holzspießcheneinlegegfäß" wären sie sicher nur schwer zu vermarkten gewesen. Kurz gesagt: Olivenschiffchen lassen einen wirklichen praktischen Nutzen vermissen, nehmen dafür aber auch nicht viel Platz im Schrank ein. Ich verdanke ihnen viele heitere Momente durch die abstrusen Überlegungen, wie man sie noch nutzbar machen könnte. Es sei versichert, dass ihr einzig wirklich praktischer Nutzen die Verwendung als Holzspießchenbadewanne ist. Versuchen Sie nie, nie dort Oliven hineinzubekommen, wenn sie nicht anschließend den Boden wieder wischen wollen!
    Ende Exkurs

  2. Während die Schaschlikspieße baden, bereite man die Marinade für das Hühnerfleisch. In eine Schale verrühre man dazu 4 El Olivenöl, 2 EL Zitronensaft, frisch gemahlenen Pfeffer und Salz. Dann schäle man die Knoblauchzehe, hacke sie fein und gebe sie zur Marinade. Sofern man frischen Majoran im Garten oder einem Topf auf der Fensterbank hat, zupfe man ein paar Blättchen ab. Für Stadtmenschen ohne Sinn für Pflanzenzucht gibt's den Supermarkt mit den großen Tiefkühltruhen, in denen man tiefgefrorene Kräuter findet. Auf jeden Fall muss Majaron egal welcher Herkunft feingehackt in die Marinade gerührt werden.

    Nun schneide man das Hühnerbrustfilet in mundgerechte Happen. Dabei schneide ich die weißen Sehnen und Häutchen weg, weil ich es so appetitlicher finde. Die Hühnerhäppchen gebe man in die Marinade, rühre einmal vorsichtig durch und stelle die mit einem Teller abgedeckte Schale in den Kühlschrank.

  3. Nachdem die Hühnerhäppchen gut durchgezogen sind (mindestens 1 Stunde, lieber länger), hole man Melone, den luftgetrockneten Schinken, die Holzspießchenbadewanne inklusive Spießchen und den Bund Rucola hervor. Der Rucola muss zumeist nur kurz abgebraust werden, ich schneide dann die langen, harten Stiele ab und verwende nur die Blätter.

    Die Melone teile man in zwei Halbkugeln und höhle mit einem Esslöffel die Kerne aus der Mitte aus. Dann löse man das Melonenfleisch von der Schale und schneide sie in mundgerechte Stücke.

    Den Schinken befreie ich von etwaigen Fetträndern, weil meine Familie sonst beim Essen anfängt zu puhlen, was wenig appetitfördend ist. Man schneide den Schinken in Streifen, die so groß sind, dass man die Melonenstücke damit umwickeln kann.

  4. Nun stelle man eine ofenfeste Form bereit, in der die fertigen Spieße gegart werden. Der Ofen kann nun auf 200°C vorgeheizt werden. Falls man einen Ofen mit Grill hat, kann der gern genutzt werden.

    Dann geht's ans Auffädeln: Man nehme ein Stück Hühnerfleisch aus der Marinade, ein Spießchen aus der Badewanne und spieße das Fleisch auf. Dann folgt ein Stück Melone, das mit einem Blatt Rucola und einem Stück Schinken umwickelt ist. Jetzt immer so weiter fädeln, auch mal ein Stück Melone "nackt" nehmen oder ein Stück Huhn mit Schinken umwickelt. Fertig bestückte Spieße legt man in die ofenfeste Form. Wenn alle Zutaten auf alle Spieße aufgefädelt sind, gieße man die restliche Marinde über die Hühnerspießchen und schiebe die Form in den Ofen, ggf. unter den Grill. Nach 10 Minuten wende man die Spießchen vorsichtig - dabei nicht die hand verbrennen - damit sie rundum gleichmäßig gar werden. Nach weiteren 10 Minuten sind sie gut und können vernascht werden.

Dazu schmeckt gut frisches Baguette oder Sciabatta - damit kann man auch die Sauce aus der Form aufstippen. Zu Hause darf man das ja ;-)


© 2006, Christine Müller

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