f l e i s c h
g e r i c h t e
Winterliche Gemüsesuppe
Schichtsuppe mit wenig Fleisch, für viele Personen geeignet
Ich koche dieses Gericht am liebsten für eine große Gruppe, da dann
nicht das Problem betseht, den restlichen 1/2 Kohlkopf, die 1/2
Fenchelknolle usw. zu verarbeiten. Die Krux ist dafür bei vielen
Mitessern, daß man eine kleine Ewigkeit mit dem Gemüseputzen
beschäftigt ist. Natürlich kann man die Zutaten entsprechend
verringern und eine kleinere Menge zubereiten.
Wer vor den blähenden Eigenschaften der beteiligten Gemüse
zurückschrckt, sei beruhigt: ich blanchiere alle Gemüse, so daß die
"Blähstoffe" zu einem guten Teil aus dem Gemüse gezogen werden, bevor
es letzlich in den Topf kommt.
Apropos Topf: bei der 16-Personen-Variante empfiehlt es sich, einen
10- oder 11-Liter-Topf zu benutzen.
Zutaten: (für 14 - 16 Personen)
6 Stangen Bleichsellerie ( = 1 kleiner Sellerie)
1 Knolle Fenchel
600 g Möhren (1 Bund)
2 Stangen Porree
1 kleiner Kopf Weißkohl
(falls vorhanden ist ein Metalldurchschlag praktisch, den man beim
Blanchieren ins kochende Wasser hängen kann)
200 g durchwachsener Speck
4 EL Olivenöl
Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
4 l Gemüse- oder Fleischbrühe
100 g geriebener Parmesan
Zubereitungszeit: 1 1/2 Stunden, wenn man alleine schneidet
(plus 45 Minuten Garzeit)
Ich empfehle unbedingt, ein großes, scharfes Kochmesser Ihres
Vertrauens zu verwenden - als ich dieses Gericht einmal bei Freunden
zubereitet habe, litt ich doch arg unter einem hinterhältig stumpfen
Messer, dem sich der Kohlkopf vehement widersetzte. Und das zum Teil
mit Erfolg! Seitdem gehe ich immer mit meinem Messer zum Fremdkochen.
Wohlauf denn, zum lustigen Gemüseputzen! Die Messer gewetzt, das
Brett bereit, 4 große Schalen harren der geschnippelten
Gemüseberge (Bocuse wäre begeistert!). Wer kann, rekrutiere
eine oder mehrere Küchenhilfe/n.
Der Sellerie wird in die Stangen zerlegt, gewaschen,
trockengetupft und in schmale Scheiben geschnitten, diese dann in einer
Schale geparkt. Die Fenchelknolle wird halbiert, gewaschen, die
äußeren Schalen saubergeschnitten und ebenfalls in kleine
Stücke geschnitten. Die leisten nun dem Sellerie Gesellschaft.
Der Porree wird von den äußeren Blättern befreit und
anders als seine Vorgänger zuerst in feine Ringe geschnitten und
anschließend gründlich gewaschen, damit auch alle kleinen Sand-
und Erdkrümel verschwinden. Die Lauchringe begeben sich dann in
Wartestellung in eine zweite Schale.
Mit einem Sparschäler putze man die Möhren und schneide sie
in schmale Scheiben oder kleine Würfel. Sie parken sodann in Schale
Nr. 3.
Den Kohlkopf halbiere man, lege jede Hälfte auf die
Schnittfläche und schneide ihn nochmals in der Mitte durch. Dann
kann man die handlicheren Viertel entweder mit dem Kochmesser in feine
Streifen schneiden (etwas für Duldsame!) oder hobeln (etwas für
Wagemutige). Der zerkleinerte Kohl wartet in der vierten Schale.
Eigentlich wäre jetzt eine gute Gelegenheit für einen Kohl-Witz,
aber das lasse ich mal ...
Nun geht es ans Blanchieren der Gemüse. Man stelle einen
mittelgroßen Topf mit gut 3 Litern Wasser auf den Herd und bringe es
mit etwas Salz zum Kochen. Da die einzelnen Gemüsesorten getrennt
blanchiert werden, ist es praktisch, das Gemüse in einem
Metalldurchschlag ins kochende Wasser zu hängen - so muß man nicht
jedesmal mit einer Schaumkelle kompliziert im Topf herumfischen oder gar
das Wasser weggießen.
Nacheinander gibt (mit oder ohne Durchschlag) den Inhalt der 4 Schalen
jeweils für knapp 5 Minuten ins kochende Wasser. Danach nehme man
das gemüse aus dem Wasser und stelle es wieder in die Schale
beiseite.
Zu guter letzt zerkleiner man den Speck in feine Würfel und
brate ihn in dem 10-Liter-Topf mit 2 EL Öl kross an. Dann nehme man
ihn aus dem Topf und stelle ihn auf einem Teller bereit.
Der 10-Liter-Topf wird nun dreimal Schicht für Schicht mit den
Gemüsen gefüllt: 1/3 Kohl, 1/3 Sellerie und Fenchel, 1/3 Lauch,
1/3 Möhren. Den Abschluß bildet für jede Schicht etwas Speck,
etwas Olivenöl, ein wenig Salz und kräftig Pfeffer.
Diesen Gemüseberg begieße man mit 4 l Gemüsebrühe.
Ich verwende dazu Würfel ide ich im Reformhaus bekomme, weil mir bei
denen der Geschmack am besten gefällt. Wer sich die Mühe machen
will, kann natürlich auch eine
Fleischbrühe selber
kochen.
Das ganze gare man 45 Minuten lang und schmecke es vor dem Serveiren
noch einmal mit Salz und Pfeffer ab. Dazu reiche man ganz nach Wunsch
etwas geriebenen Parmesan.
Man kann dieses Gericht gut einige Stunden vor dem Servieren vorbereiten,
wenn man den Kochvorgang erst mit einigen Stunden Verzögerung in Gang
setzt: Die Suppe wird erst 1 Stunde vor dem Essen auf den Herd gesetzt und
zu Ende gekocht, so daß man keine aufgewärmte Suppe auftischt.
© 1998, Christine Müller
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