o h n e f
l e i s c h
Rotwein-Risotto
raffiniert, aber optisch gewöhnugsbedürftig
Ursprünglich hieß dieses Rezept "Barolo-Risotto", da ich es aber aus
Kostengründen mit einem guten Nebbiolo koche, habe ich es umbenannt.
Barolo-Weine werden nur in einem kleinen, eng umgrenzten Gebiet im
Piemont angebaut. Grundlage für den Barolo ist die rote
Nebbiolo-Traube. Die Nachbarregionen des Barolo liefern daher "nur"
Nebbiolo-Weine, keinen Barolo (sagt der Weinhändler meines
Vertrauens). Auch für einen guten Nebbiolo legt man immerhin noch
gute 20,- DM pro Flasche auf den Ladentisch. Aber die Ausgabe
lohnt sich!
Begleitet wird der Rotweingeschmack von Radicchio. Radicchio gibt es
in zwei Spielarten: den rundköpfigen mit einem eher streng-bitteren
Geschmack und den leicht spitzköpfigen "Trevisano", der kaum bitter
schmeckt. Ich bevorzuge den Trevisano, da er den Rotweingeschmack
unterstützt und nicht stört.
Dummerweise bekommt Reis, der in Rotwein quillt, eine häßliche altrosa
Farbe. Da hilft nun alles nichts: wer sich den Genuß eines
Rotwein-Risottos nicht entgehen lassen will, muß damit leben!
Zutaten: (für 4 Personen)
2 mittelgroße Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
2 EL Olivenöl
gut 1 l Gemüsebrühe
1 Prise Cayennepfeffer
1 Kopf Radicchio (am liebsten spitzköpfigen Trevisano, gibt's
beim Gemüsehändler im City-Point)
400 g Risottoreis (z. B. Avorio oder Vialone)
1/4 l Rotwein (Nebbiolo oder Barolo)
1 Zweiglein Rosmarin
1 Stück Butter
100 g Parmesan
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Wie beim Risotto-Grundrezept
beschrieben, werden erst einmal die Zwiebeln und der Knoblauch
geschält und in Würfel geschnitten. In einem breiten Topf erhitze
man das Olivenöl und dünste die Zwiebel- und Knoblauchwürfel darin
bei milder Hitze etwa 15 Minuten lang darin. Sobald der Topf
"trockenkocht", gieße man ein wenig Gemüsebrühe an, damit der
Knoblauch nicht anbrennt und braun wird. Milde gedünsteter
Knoblauch hat kaum schlechtriechende Nebenwirkungen und ist
leichter verdaulich.
Man würze mit einer Prise Cayennepfeffer.
Während der Knoblauch sanft gart, verlese man den Radicchio und
wasche die Blätter gründlich. Anschließend schleudere oder tupfe
man sie trocken und schneide sie in feine Streifen. Den Radicchio
lasse man zusammen mit den Zwiebeln im Topf ein wenig schmoren.
Nachdem Zwiebeln und Knoblauch etwa 15 Minuten lang gegart sind,
rühre man den Risottoreis ein und gieße sofort 1/4 l Rotwein an.
Der Reis soll zuerst den Rotwein aufsaugen, erst dann gieße man
nach und nach die Gemüsebrühe an und gebe den Rosmarinzweig dazu.
Der Reis muß etwa 30 Minuten lang ziehen. Wenn er weich gekocht
ist, sollte noch ein wenig mehr Brühe dazugegossen werden, damit
das Risotto nicht zu trocken gerät. Reicht der Liter Gemüsebrühe
nicht aus, nehme man entsprechend mehr.
Während der Reis garzieht, reibe man den Parmesan.
Ist der Reis gar, gebe man zum Schluß als i-Tüpfelchen und Finish
ein nicht zu kleines Stück Butter an den Reis und rühre den
Großteil des Parmesans unter. Gegebenenfalls mit wenig
Cayennepfeffer und wenig Salz abschmecken.
Man serviere das Risotto mit dem restlichen Parmesan als Beigabe,
gebleitet von einem Gläschen Rotwein, der ja noch übrig ist.
© 1999, Christine Müller
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