o h n e f
l e i s c h
Grüner Salat mit Parmesanraspeln
Vorspeise oder leichte Sommermahlzeit, etwas aufwendiger
Üblicherweise konnte ich früher mit der Ankündigung "Heute gibt's
Salat" keinen hinter dem Ofen vorlocken. Bis ich den "normalen"
grünen Salat aufgepeppt habe: durch die Beigabe von angerösteten
grünen Kürbiskernen und gehobeltem Parmesan ist es mittlerweile im
Gegenteil so, daß ich öfter höre "Mach doch mal wieder so einen
leckeren Salat". Was will ich mehr: ein besseres Lob kann ich mir
nicht wünschen!
Zutaten: (für 4 Personen)
1 Kopf grüner Salat (oder auch Lollo Rosso ;-)
wahlweise, je nach Lust, Hunger und Versorgungslage:
1 Bund Rucola (Salatrauke)
2 Möhren
1 Bund Radieschen
2 EL Kürbiskerne (sehr lecker sind auch Pinienkerne oder eine
Mischung aus Kürbiskernen und Sonnenblumenkernen)
für die Vinaigrette:
4 El Balsamessig
8 EL gutes(!) Olivenöl
1 TL mittelscharfer Senf
1/2 TL Zucker
1/2 TL Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitungszeit: 30 - 45 Minuten (plus 10 Minuten marinieren)
Das aufwendigste an diesem Salat ist das sorgfältige Verlesen,
Waschen und In-mundgerechte-Stücke-Zupfen des Salates. Alles
andere macht sich quasi von selbst ... beginnen wir also mit dem
Schlimmsten, dem grünen Kopf Salat: man zupfe dem Salatkopf die
einzelnen Blätter ab. Dabei untersuche man sie vorsichtshalber
auf Bewohner wie kleine Schnecken oder Raupen, die dem Salatgenuß
nicht förderlich sind. Braune Stellen entferne man und lege die
so geprüften Salatblätter beiseite.
Anschließend wasche man den Salat in einer Schale mit kaltem
Wasser gründlich mindestens einmal, bei Freilandsalaten besser
zweimal (zwischendrin läßt man natürlich frisches Wasser in die
Schale!).
Die nassen Salatblätter schlackere man grob in der Spüle ab und
gebe sie entweder in eine Salatschleuder (aber wer hat die schon)
oder in ein frisches Geschirrtuch, das wohl in jedem Haushalt
vorhanden ist. Ist sogar ein Balkon oder Garten vorhanden, trete
man hinaus und schleudere den Salat durch kreisende
Hand(-tuch)bewegungen aus. Das spritzt ziemlich! Falls man über
keine Außenflächen verfügt - oder wenn es draußen regnet - reicht
es auch, den Salat im Handtuch über der Spüle zu schütteln. Das
spritzt auch, aber deutlich weniger.
Die nun möglichst trockenen Salatblätter an der Rippe mit einem
Messer halbieren und die Salatblatthälften in kleine, mundgerechte
Stücke zupfen. Nichts ist ekliger, als wenn einem beim Salatessen
handtellergroße Blätter links und rechts aus dem Mundwinkel hängen
und man einem Kaninchen gleicht!
Den zerkleinerten Salat gebe man in eine Schale, die ausreichend
groß zum Umrühren ist.
Bei großem Hunger oder Lust auf gemischten Salat gebe man nach
Lust und Laune noch gewaschenen und zerkleinerten Rucola dazu.
Auch grob geraffelte Möhren oder in feine Scheiben
geschnittene Radieschen schaden nicht!
Nachdem der ätzende, zeitaufwendige Teil erledigt ist, schreiten
wir nun zur Kür. In einer kleinen Spiegeleier-Pfanne röste man
die 2 EL Kürbiskerne bei mittlerer Hitze sanft an, bis sie
in der Pfanne anfangen zu simmern und sich etwas aufblähen. Dann
nehme man die Pfanne vom Herd und lasse die Kerne etwas abkühlen.
Nun muß nur noch flugs die Vinaigrette bereitet werden. Dazu gebe
man in ein größeres Schraubdeckelglas 4 EL Balsamessig, 8 EL
Olivenöl, 1 TL Senf, 1/2 TL Zucker, 1/2 TL Salz und frsich
gemahlenen schwarzen Pfeffer, schraube den Deckel fest zu und
schüttele dann rhythmisch die Zutaten zu einer Emulsion.
Zugegebenermaßen sieht das Ergebnis der Schüttelei nicht
sonderlich appetitlich aus, da die braune Farbe durch den
Balsamessig an wenig angenehme Dinge erinnert. Ist die Salatsauce
aber erst einmal untergerührt, sollte niemand Anstoß daran nehmen.
Die Vinaigrette (geschüttelt, nicht gerührt) gebe man nun über den
Salat in der Schale, gebe die gerösteten Kürbiskerne darüber und
vermenge alles miteinander. Etwa 5 - 10 minuten ziehen lassen und
dann servieren.
Soll der Salat als leichte Mahlzeit fungieren, reiche man ein frisches
Baguette mit Butter dazu. Wer den Aufwand nicht scheut, kann seine
Lieben mit
Gewürzbrötchen
und Baguette mit getrockneten Tomaten
verwöhnen.
© 2001, Christine Müller
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