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o   h   n   e      
f   l   e   i   s   c   h
 
Canneloni mit Spinat-Ricotta-Füllung
 
Fleischloses Hauptgericht mit selbstgemachten Nudeln
 
Normalerweise mache ich mir bei Nudeln nicht die Mühe, sie selber zu
machen - es gibt genügend leckere Fertignudeln.  Bei Canneloni (das
sind größere Nudelrollen aus Teigplatten) ist das was anderes.  Fertig
zu kaufende, trockene Canneloni lassen sich so schwer und umständlich
füllen, daß im Gegensatz dazu selbstgemachte Nudeln nicht nur
einfacher und preiswerter herzustellen sind, sondern auch noch viel
besser schmecken.  Allerdings sollte man dazu eine Nudelmaschine
einsetzen.
 
Ricotta ist in Deutschland meist nur in Käsefachgeschäften erhältlich.
Mein Supermarkt bietet aber als guten Ersatz Schichtkäse an.  Ein
etwas schlechterer, aber durchaus akzeptabler Ersatz ist abgetropfter
Quark.
 
Die Zubereitung erfordert etwas Zeit, daher sind die Canneloni eher
ein "Wochenendgericht".
 
Zutaten: (für 3 - 4 Personen)
 
	
	300 g Blattspinat (frisch oder tiefgekühlt) 
	200 g Ricotta (ersatzweise Schuchtkäse oder abgetropfter Quark) 
	100 g Parmesan 
	2 Knoblauchzehen 
	einige Salbeiblättchen 
	Muskatnuß 
	Salz, frisch gemahlener Pfeffer
	 
	
	1 flache Auflaufform 
	Butter zum Ausfetten
	 
	
	3 frische mittelgroße Tomaten
	 
 
Für den Nudelteig:
 
	
	400 g Mehl 
	4 Eier 
	etwas Salz 
	gegebenenfalls etwas Wasser
	 
 
Für die Bechamelsauce:
 
	
	40g Butter (ein dicker Schnitz) 
        3 gehäufte EL Mehl 
        1/2 Liter Milch 
        1 Prise Salz 
        200g Sahne 
        frisch geriebene Muskatnuß
	 
 
 
 
Zubereitungszeit: ca. 1 Stunde (plus 30 Minuten überbacken)
 
    Zuerst die Füllung: Frischer Blattspinat wird gewaschen,
    blanchiert und dann grob gehackt, tiefgekühlten Blattspinat
    braucht man nur noch grob zu hacken.  In eine Schale geben.
     
    
    2 Knoblauchzehen fein wiegen und mit dem Ricotta zum Spinat geben.
    Den Parmesan reiben und 4 EL beiseitestellen, den Rest zum Spinat
    geben.  Mit den kleingezupften Salbeiblättchen, Salz, Pfeffer und
    ordentlich viel Muskatnuß würzen.  Die Füllung stelle man nun zum
    Durchziehen beiseite.
     
    
    Die Tomaten sollen gehäutet werden, dazu lege man sie kurz in
    kochendes Wasser und ziehe anschließend die Haut ab.  Die nackten
    Tomaten würfele man und stelle sie ebenfalls in Warteposition. 
    Man heize den Backofen auf 200°C vor.
     
 
    Nudelteig, die 1.: Da Nudelteig vor dem Weiterverarbeiten
    eine zeitlang ruhen sollte, kneten wir nun die Zutaten zu einem
    Teig zusammen: 400 g Mehl mit 4 Eiern und etwas Salz vermengen.
    Falls der Teig sehr zäh und trocken ist, gebe man etwas Wasser
    dazu; der Teig darf aber nicht kleben.  Man forme einen runden
    Teigklumpen, lege ihn in eine Schüssel und stelle ihn abgedeckt
    beiseite.
     
 
    Bechamelsauce: 40g Butter in einem mittelgroßen Topf
    etwa auf Stufe 2 (E-Herd) schmelzen.  3 gehäufte EL Mehl schnell
    mit einem Schneebesen dazurühren.  Es entsteht ein hellgelber
    Klumpen. 
    1/2 Liter Milch aufgießen und dabei unbedingt sehr hektisch
    immer weiter mit dem Schneebesen rühren, sonst gibt es
    widerwärtige Klümpchen und die Sauce ist sofort verdorben
    ;-)
     
 
    1 Prise Salz dazugeben und nach und nach die Sahne mit dem
    Schneebesen einrühren. Alles unter ständigem Rühren zum Kochen
    bringen.  Dabei sehr aufmerksam über den Grund des Topfes rühren,
    damit nichts ansetzt, sonst gibt es so häßliche braune Streifen,
    die einen ungewollten Geschmack hineinbringen.  Nach dem Kochen
    von der Feuerstelle nehmen und mit viel frisch geriebener
    Muskatnuß würzen.
     
    
    Es kann eine Weile dauern, bis die gesamte Flüssigkeit schön
    dicklich im Topf blubbert.  Währenddessen immer brav rühren!
     
 
    Die Bechamelsauce sollte beim Abschmecken selbst schon lecker
    schmecken, also nicht mit den Gewürzen sparen! 
    Ich gebe für meine Verhältnisse ziemlich viel Salz an die Sauce,
    und zwar soviel, bis sie einen gewissen Eigengeschmack hat und nicht
    mehr mit den sprichwörtlichen "eingeschlafenen Füssen"
    vergleichbar ist.
     
 
    Nudelteig, die 2.: Nun kommt der Moment, wo Bimbo Wasser
    läßt: die Nudelmaschine aus dem Schrank geholt, schön fest
    verschraubt und los geht's.  Vorher fetten wir aber noch eine
    flache Auflaufform mit Butter aus!
     
    
    Aus dem Nudelteig ein kleines Stück abschneiden und mit Hilfe der
    Maschine zu einer dünnen Teigplatte aurollen.  Die so erzeugte
    Teigplatte lege man auf eine bemehlte Arbeitsfläche, scheide sie
    in zwei Teile und gebe auf jedes Teil jeweils 2 - 3 TL von der
    Spinat-Ricotta-Füllung.  Dann rolle man daraus zwei Canneloni und
    lege sie nebeneinander in die Auflaufform. 
    Auf die gleiche Weise verfahre man mit dem restlichen Nudelteig.
    Üblicherweise sind nicht alle Komponenten gleichzeitig verbraucht -
    entweder ist am Ende des Teiges noch Füllung übrig oder umgekehrt.
    Ein dummer Nebeneffekt, mit dem ich aber leben kann.
     
    
  
    Endspurt: Die Teigröllchen übergieße man mit der
    Bechamelsauce, gebe die Tomatenwürfel darüber und bestreue das
    ganze mit dem restlichen geriebenen Parmesan.  Nun sind die
    Canneloni reif für den Ofen: hinein damit.  Nach 30 Minuten sollte
    die Oberfläche goldbraun sein.  Aus dem Ofen nehmen und schlemmen!
     
 
 
 
© 1999, Christine Müller
 
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