s ü s s e s
Salzburger Nockerln
Ein luftig leichter Nachtisch aus dem Backofen
Der österreichische Verwandte vom Soufflè ist ein Fest für
Freunde von Mehlspeisen. Da ich die Zutaten meist im Hause habe, ist
es ein guter "Nur mal so"-Nachtisch.
Zutaten: (für 6 - 8 Personen)
6 Eier
50 g Zucker
1 Vanilleschote
1 Prise Salz
40 g Mehl
1 flache Auflaufform
Butter zum Ausstreichen der Form
1 EL Puderzucker zum bestreuen
Zubereitungszeit: 20 Minuten (plus 15 Minuten Backzeit)
Tragischer Auftakt: die Trennung
Die Eigelbe werden getrennt, damit wir später aus dem Eigelb
luftigen Eischnee herstellen können. Dazu schlagen wir die
Eierschale am Rand einer Tasse leicht an, und lassen das Eigelb in
eine hohe Mixerschüssel laufen. Die Eigelbe fangen wir in einer
breiten Mixerschüssel auf.
Die Situation wird sich gleich noch mehr aufheizen, weil wir nun
den Backofen auf 200°C vorheizen ...
Allein unter Fremden
Mann lasse 30 g Zucker in das Eigelb rieseln und schlage beides nun
kräftig schaumig - je länger die Gewalttat anhält, um so
nachhaltiger ist der Erfolg. Das Eigelb sollte die Farbe von
cremegelb in ein Cremeweiß verändern.
Damit ist es aber noch nicht genug der Gewalttaten: als nächstes
schlitzen wir die Vanilleschote der Länge nach auf, kratzen das
Vanillemark heraus und mischen es unter die Eigelbmasse. Sodann
rühre man eine Prise Salz und 40 g Mehl darunter.
Für eine handvoll Zucker
Das Eiweiß erlebt derweil ebenfalls traurige Momente: es wird
geschlagen, bis es so steif ist, das man mit einem Messer
hineinschneiden kann und der Schnitt sichtbar bleibt. Die
Schläger des Handrührgerätes sollten zuvor sorgfältig gereinigt
und fettfrei sein, sonst wird der Eischnee nicht fest. Die
Gewalttat wird dann durch Untermischen von 20 g Zucker (entspricht
etwa 1 EL) versüßt.
Ende gut, alles gut
Einsatz der Streicher: die Auflaufform streiche man gründlich mit
Butter aus.
Nun folgt das Ei-technische Happy-End - der Eischnee darf sich
teilweise dem Eigelb nähern: 1/3 des Eischnees hebe man vorsichtig
mit dem Schneebesen unter die Eigelbmasse. Dabei wird der
Eischnee leicht zusammenfallen, das macht aber nix! Wir haben ja
noch den restlichen, luftig-lockeren Eischnee, der nun zart
untergehoben wird. Die so wieder zusammengeführten Eier werden in
die Auflaufform gefüllt und in den Backofen geschoben. Vor lauter
Zufriedenheit gehen die Zutaten eine innige Verbindung ein, sofern
sie ungestört bleiben. Also: Backofentür zulassen.
Nach 20 Minuten sind die Nockerln goldbraun gebacken und dürfen
dann mit Puderzucker bestäubt serviert werden.
© 1999, Christine Müller
|
|